
Städteregion/Alsdorf: In der letzten Septemberwoche war Natalie Djurkovic, hauptamtliche Mitarbeiterin des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V“. aus Aachen, zu Gast beim Unterbezirk der AsF in der Städteregion Aachen. Der Verein ist Anlaufstelle für Frauen und Mädchen, die Beratung und Hilfe in schwierigen Lebenssituationen benötigen. Der Verein ist seit 2006 Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt. Er wurde 1977 als erste Beratungsstelle in NRW mit dem Ziel gegründet, öffentlich gegen Gewalt an Frauen einzutreten.
Insbesondere kommen Frauen häufig in die Beratungsstelle, wenn sie:
– Lösungen suchen für schwierige Beziehungssituationen in Ehe, Partnerschaft, Familie
– in einer Trennungs- oder Scheidungssituation leben
– körperliche und/oder seelische Gewalt erlebt haben
– Fragen zur Existenzsicherung haben
– sich nach der Familienphase neu orientieren möchten
– sich mit Tod, Trauer und Krankheit auseinandersetzen müssen
– den Wunsch nach Veränderung spüren
– ihre Lebenssituation als belastend empfinden oder sich in einer sonstigen, schwierigen Lebensphase befinden
„Wir beraten sie gern“, erklärt Natalie Djurkovic. „Selbstverständlich werden auf Wunsch alle Gespräche vertraulich behandelt. Wir berücksichtigen die Schweigepflicht und helfen oft unbürokratisch und kurzfristig.“
Der Verein ist einem umfangreichen Netzwerk angeschlossen und bietet auch Beratung für Angehörige bzw. Bezugspersonen an. Die Fachkräfte nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.
Außerdem bietet der Verein Beratungen zu Integration für Migrantinnen und Frauen/Mädchen mit Migrationshintergrund an. Die Beratungen können in englischer, persischer, serbokroatischer, russischer und rumänischer sowie türkischer Sprache nach vorheriger Absprache durchgeführt werden.
Die Zahl der Nachfragenden in Aachen steige beständig an, berichtete Natalie Djurkovic den anwesenden Frauen. Sie wünsche sich eine oder mehrere weitere Beratungsstellen in der Region. Im vergangenen Jahr wurden 388 Frauen in Aachen beraten, davon 164 Frauen aus der Städteregion. In diesem Jahr zeichnet sich eine ähnliche Situation ab. In 2015 bestand sogar die Gefahr der Zuschusskürzung durch die Städteregion. Diese hatte in ihrem Strukturkonzept 2015-2025 eine Kürzung um 50 % vorgesehen. Die breit angelegte Kampagne der Trägervereine und Wohlfahrtsverbände gegen die vorgesehenen Kürzungen im sozialen Bereich „Nicht im Regen stehen lassen“ hatte die Diskussion in die Öffentlichkeit getragen und sicherlich dazu beigetragen, dass der Städteregionstag im Herbst zugesichert hatte, keine pauschalen Kürzungen vorzunehmen, sondern mit dem Sozialdezernat ein integriertes Sozialkonzept zu entwickeln, um die Arbeit der Träger vertraglich abzusichern und Kräfte zu bündeln. Neben Mitteln der Städteregion dienen Spenden, Mitgliedsbeiträge aber auch Bußgelder der Vereinsfinanzierung.
Janine Köster, Vorsitzende der AsF UB in der Städteregion Aachen, dankte Natalie Djurkovic für die ausführliche Vorstellung des Vereins und versprach Unterstützung der Einrichtung durch die AsF.
Text und Fotos: Gabriele Keutgen-Bartosch