Städteregion Aachen – Frauen für Frauen

Nur am Anfang muss der Sieger zittern

Der zukünftige Städteregionsrat Tim Grüttemeier (CDU) holt 6085 Stimmen mehr als Daniela Jansen (SPD)
STÄDTEREGION Als Tim Grüttemeier an diesem Sonntagmorgen in Eschweiler zum letzten Mal vor die Videokamera tritt, um die Bürger in den sozialen Netzwerken zur Teilnahme an der Wahl aufzurufen, kann man seine Erleichterung spüren: Nach fast fünf Monaten, exakt 568 Terminen und rund 8500 zurückgelegten Kilometern ist der Wahlkampf für ihn beendet. Ob der Stolberger Bürgermeister zu diesem Zeitpunkt schon ahnt, was ziemlich genau zwölf Stunden später im Haus der Städteregion passieren wird, bleibt sein Geheimnis.

Um 19.28 Uhr jedenfalls verkündet Helmut Etschenberg offiziell das vorläufige amtliche Endergebnis der Stichwahl um das Amt des Städteregionsrates und damit auch den Namen seines Nachfolgers: Er heißt Tim Grüttemeier und gehört der CDU an. Mit 52,59 Prozent der Stimmen setzt sich der 38-Jährige gegen Daniela Jansen von der SPD durch. Damit wird er der Favoritenrolle, die er seit dem Sieg im ersten Wahlgang am 4. November eingenommen hatte, gerecht.
„Am Anfang ist mir angesichts der Ergebnisse schon etwas mulmig geworden. Umso glücklicher bin ich, dass sich das Blatt dann noch gewendet hat“, zieht der Sieger ein kurzes Resümee, nachdem der erste Jubel abgeklungen ist. Glücklich ist er, der zukünftige Städteregionsrat. Und erleichtert. Schließlich hat Daniela Jansen in diesem finalen Rennen zunächst die Nase vorne. Erst als 114 von insgesamt 417 Wahlbezirken ausgezählt sind, übernimmt Grüttemeier erstmals die Führung. Die gibt er dann nicht mehr ab und baut sie, wenn auch nur in ganz kleinen Schritten, aus.

„Wir haben uns mit Argumenten auseinandergesetzt. Leider ist es uns erst in den beiden letzten Wochen gelungen, damit beim Bürger durchzudringen“. Daniela Jansen

Auch seine CDU-Kollegin Ulla Thönnissen stellt zufrieden fest, dass die Gesamtkonstellation unverändert bleibt. Von Tim Grüttemeier ist Thönnissen völlig begeistert. „Er hat die Partei extrem motiviert, das habe ich in dieser Form wirklich noch nie erlebt.“ Geradezu euphorisiert ist auch Holger Brantin: „Wir haben gezeigt, dass wir Wahlen gewinnen können, wenn wir auf die richtigen Themen setzen und den richtigen Kandidaten haben“, ruft er den anwesenden CDU-Mitgliedern zu.
Für die meisten von ihnen wird es ein langer Abend. Gefeiert wird in der Zweifaller Hütte auf dem Vichter Dörenberg. Für den Wahlsieger steht derweil am Montagmorgen schon um 8 Uhr der erste Termin auf dem Programm. Und um 11 Uhr kommen die zehn Bürgermeister aus der Städteregion zu ihrer turnusmäßigen Konferenz zusammen. Hier kann Tim Grüttemeier in seiner jetzigen Funktion dann gleich seinen Ausstand geben. Denn es ist die letzte Sitzung dieser Runde vor seinem Amtsantritt als Städteregionsrat am 2. Januar.

Quelle: Aachener Nachrichten, Michael Grobusch und Jutta Geese

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