Wut steht uns gut!
Der „Frauen-Monat März“ hat viele von uns beflügelt. Neben unzähligen Veranstaltungsformaten von Frauen und für Frauen wurde gelacht und gestritten, getanzt und gekämpft. Die Zeit der weltweiten Frauen-Aktionstage gilt den Frauenrechten sowie dem Aktivieren von Mädchen und Frauen, um laut und sichtbar in der Öffentlichkeit schreiendes Unrecht anzuprangern, frauenfeindliche Gewaltstrukturen zu entkräften und gegen patriarchale Machtverhältnisse vorzugehen. Die Aktivitäten rings um den internationalen Frauentag sind inspirierend und motivierend zugleich – öffnen die Augen für neue Herausforderungen und spenden Mut für neue Aufgaben.
Die Empörung ist dabei eine wunderbare Triebkraft. Freundliche Gefälligkeit mag mal ein strategisches Mittel sein, ansonsten gibt es frauen- und gleichstellungspolitisch kaum einen Grund für Nettigkeit. Wir fallen lieber aus der Frauen-Rolle, sind streitbar und unbequem.
Seit einem halben Jahrhundert sind Frauen in der SPD am Werk, patriarchale Strukturen in der Partei und in ihrer Lebenswelt aufzubrechen. Inzwischen hat die SPD ihrer ASF nicht nur die Quote zu verdanken, sondern eine Vielzahl programmatischer Erneuerungen. Vor 50 Jahren hatte die erste ASF Bundesfrauenkonferenz noch zum Ziel: „Benachteiligung überwinden“. Heute treten wir Frauen in der SPD deutlich fordernder auf. „Parität ist unser Recht!“ Das ist eine unserer Maximen für heute und auch für die Zukunft. Wir fordern Parität. Jetzt!
Ein Monat voller Sichtbarkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ungleiche Repräsentation von Frauen im Parlament ein verfassungsrechtliches Problem ist. Allen Aktivitäten zum Trotz hat die Wahlrechtsreform nicht das Ergebnis gebracht, das die ASF sich wünscht. Der Bundestag hat eine historische Chance und das Gelegenheitsfenster für mehr Parität vertan.
Wieder ein Grund mehr, mit Lust und viel Beharrlichkeit, für Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit zu kämpfen.
Historisch ist längst bewiesen: Ohne weibliche Wut bewegt sich in unserer Gesellschaft nichts!
Wütende Grüße von Ulrike & Maria