In Berlin haben gestern mehrere Tausend große und kleine Besucher das Weltkinderfest gefeiert. Unter dem Motto „Kindern ein Zuhause geben“ riefen das Deutsche Kinderhilfswerk und Unicef Deutschland dazu auf, die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder mehr in den Fokus von Politik und Gesellschaft zu stellen. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) forderte, die Rechte der Kinder zu beachten „egal, wo sie aufwachsen und herkommen, wie alt sie sind, wie sie aussehen oder welcher Religion sie angehören“. Kinderrechte sollten ins Grundgesetz. Dort seien sie bislang nicht hinreichend berücksichtigt.
Es gebe Defizite bei den Bildungschancen für arme Kinder, mahnte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. Das Kinderrecht auf Spiel, Freizeit und Erholung sowie die Versorgung und Integration von Flüchtlingskindern werde nur mangelhaft umgesetzt. „Daneben müssen aber auch Eltern besser unterstützt werden, ihren Kindern ein Zuhause geben zu können, das ihre vielfältigen Fähigkeiten und Begabungen fördert“, sagte Krüger.
„Alle Kinder in Deutschland haben das Recht, geschützt aufzuwachsen und gefördert zu werden – auch Flüchtlingskinder“, betonte Heike Maria von Joest, Mitglied des deutschen Komitees für Unicef. Das Motto des diesjährigen Weltkindertags sei eine Aufforderung, Räume und Lebenssituationen zu schaffen, damit Kinder, die vor Gewalt und Krieg fliehen, in Deutschland „ankommen“ könnten.
Das Weltkindertagsfest in Berlin ist den Angaben zufolge das größte nichtkommerzielle Kinderfest in Deutschland und die bundeszentrale Hauptveranstaltung zum Weltkindertag (Termin 20. September). Die Kinderrechte sind seit 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Danach hat jedes Kind das Recht auf Überleben und persönliche Entwicklung, einen angemessenen Lebensstandard sowie Schutz und Beteiligung.
Quelle: Eifeler Zeitung (epd)