Frauen-Macht-Politik
Elisabeth Selbert, einer der „vier Mütter des Grundgesetzes“, verdanken wir, dass heute nicht mehr nur Männer das letzte Wort haben. Sie und viele andere großartige Frauen haben in den letzten 125 Jahren den Weg bereitet, so dass 2.024 Frauen- so viele wie noch nie – sich um ein Mandat im 20. Deutschen Bundestag bewarben. Von den 206 Sitzen, die die SPD gewonnen hat, sind 121 Direktmandate. Mehr als die Hälfte der SPD-Abgeordneten wurden neu gewählt. Von ihnen sind 56 % 40 Jahre oder jünger, wie die Fraktion mitteilte. 42 % der SPD-Abgeordneten sind Frauen. 41 Abgeordnete kommen aus dem Osten. Der Anteil von Frauen im Bundestag ist mit insgesamt 35% leicht gestiegen. Das zeigt uns allerdings auch, wie weit wir noch von Parität entfernt sind und wie viel wir noch zu tun haben.
Nach dem furiosen Endspurt lag unsere geliebte „alte Dame“ vorn, was nicht zuletzt den engagierten Wahlkämpferinnen, unseren Inhalten, den Kandidatinnen und Wählerinnen zu verdanken ist. Zum Erfolg wurde die SPD sicher durch noch vieles mehr getragen. Aber eins ist klar: Wenn an der Spitze ein Feminist steht, stimmt die Richtung ohnehin. Nun gilt es Wort zu halten, Verlässlichkeit zu zeigen und schnell ein handlungsfähiges, wie auch paritätisch besetztes Verhandlungsteam und dann eine 50:50 Regierung auf die Beine zu stellen. Die Zielmarke für Gleichstellung ist für 2030 gesetzt. Aber bis dahin sind nicht nur zahlreiche strukturelle Unwägbarkeiten zu bereinigen, sondern beispielsweise auch mit aller Macht gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. Die Streichung der §§ 218 und 219a des Strafgesetzbuchs stehen ebenso auf der Agenda wie der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ vor der Tür. Die ASF hat also mehr als nur ein Wörtchen mitzureden. Zu welchen Themen wir besonders laut werden, werden wir auf unserer Klausur beraten und Taten folgen lassen. Grüße von Ulrike Häfner & Maria Noichl | 
