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Kinderbetreuung in Coronazeiten geht zu Lasten der Frauen

Sitzung der AsF am 07.05.2020 als Videokonferenz

15 Frauen nahmen an der Videokonferenz teil. Unter der Leitung von Janne Köster wurde die Situation der Frauen in der aktuellen Situation diskutiert.
Kinderbetreuung in Coronazeiten geht eindeutig zu Lasten der Frauen. Die

Feststellung trafen die SPD-Frauen in Ihrer Sitzung 07.05.2020, durchgeführt als Videokonferenz. Viele der Anwesenden berichteten über die schwierige Vereinbarkeit von Kinderbetreuung, Beruf und den damit verbundenen Emotionslagen.

Die privaten Situationen sind zwar sehr unterschiedlich, betroffen und gefordert fühlen sich jedoch die meisten Genossinnen: Die mediale Berichterstattung wird von einigen kritisiert, diese trägt oft nicht zur sachlichen Information der BürgerInnnen bei. Kritisch wird auch der Umgang mit der Verschwörungsthematik gesehen, dies ist sachlich nicht begründbar. Einige TN berichten über gute nachbarschaftliche Strukturen und deren Wichtigkeit.
Die politische Arbeit ist auf ein Minimum reduziert, Austausch über die gängigen Videoplattformen wird aktiv genutzt. Politische Entscheidungen werden über Dringlichkeitsbeschlüsse getätigt.

Sabine Beumer, Elternbeiratsvorsitzende in Stolberg, berichtete über die häuslichen Situationen in Familien, die Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Hilflosigkeit bei digitalem Unterricht ihrer Kinder und auch Zunahme von häuslicher Gewalt. Dabei floß auch manche Träne und die Genossinnen schluckten bei dem Vortrag. Aber nicht nur der finanzielle Druck ist Thema in der aktuellen Situation. Die pädagogische und psychische Verwahrlosung von Kindern jeder Altersgruppe ist alarmierend, so Sabine Beumer.
Ebenfalls informierte sie über die Öffnung der Kinderbetreuung/Kita: bis zu den Sommerferien soll ein Stufenplan greifen und die Notbetreuung erweitern. Hier sollen zunächst auch Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen und Kinder mit Inklusionsbedarf berücksichtigt werden. Danach sollen auch weitere Kinder an der Betreuung teilhaben. 

Mangelnde Chancengleichheit stellten die Genossinnen auch bei dem Thema Homeschooling fest. Nicht jedes Elternhaus ist perfekt vorbereitet für den digitalen Unterricht. Es mangelt oftmals an der entsprechenden Hardware und auch an den Kenntnissen im Umgang mit den digitalen Medien. Mütter mehrerer Schulkinder berichteten auch von den deutlichen Qualitätsunterschieden beim Lehrpersonal. Lehrerausbildung und Chancengleichheit muss neu diskutiert werden.

Die Wahrnehmung der Familienanliegen, in dieser Coronazeit, wird von den Genossinnen als unzureichend festgestellt.

Die AsF UB Städteregion wird entsprechende Forderungen schriftlich formulieren und den Landtagsabgeordneten mit in die Ausschüsse geben. Eva-Maria Voigt-Küppers ist u.a. Ansprechpartnerinnen für die Genossinnen.

Quelle und Fotos: AsF:  Gaby Keutgen-Bartosch